Ein vielgehegter Bauherrenwunsch ist, vor allem bei alten Häusern, der nachträgliche Einbau eines Schornsteins, um bestehende Wohnräume in weiterer Folge durch einen Einzelofen zu temperieren. Dieses Unterfangen ist jedoch nicht leicht zu bewältigen, da man einige Dinge beachten muss:
Vorfragen
Ob für den Schornstein eine Baugenehmigung erforderlich ist, regelt die jeweilige Landesbauordnung. In der Regel, das heißt bei kleinen und mittelgroßen Schornsteinen, ist die Einholung einer solchen Bewilligung nicht notwendig. Nichtsdestotrotz sollte man zeitgerecht vor Baubeginn mit dem jeweiligen Rauchfangkehrer eine Begehung durchführen. Dieser hat nämlich ein gewichtiges Wort mitzureden und kann bei falscher Ausführung der Anlage den Rückbau veranlassen.
Des Weiteren ist es erforderlich, sich vor Beginn der Arbeiten einen Überblick über die beabsichtigte Lage des Schornsteins zu verschaffen. Er sollte jedenfalls so errichtet werden, dass er sich an die Gegebenheiten des Gebäudes anpasst. Empfohlen wird, den Schornstein möglichst ohne Schrägführung hochzuziehen und so einzubauen, dass keine Auswechslung von Dachsparren erforderlich wird. Des Weiteren ist es von Vorteil den Schornstein in Firstnähe auszuführen, da er so witterungs- und windgeschützt liegt.
Eine Frage der Standsicherheit
Schornsteine sind standsicher auszuführen. Dieser logische und allgemeine Grundsatz kommt dann zum Tragen, wenn dessen Mündung weiter als üblich über die Dachhaut ragt. Das könnte dann der Fall sein, wenn der Schornstein an der Außenwand des Gebäudes hochgezogen wird. Es ist sicherzustellen, dass der Schornstein infolge eines Windangriffs nicht kippt. In regelmäßigen Abständen ist daher, je nach statischem Erfordernis (etwa alle drei Meter), eine Windsicherung auszuführen. Wie hoch die Mündung über der letzten Sicherung sein kann, ist ebenfalls eine Frage der Statik. In der Regel sind es auch etwa drei Meter.
Ein nicht unbeachtliches Kriterium ist auch der Fußbodenaufbau des bestehenden Gebäudes. Gemauerte Schornsteine haben ein großes Eigengewicht und verteilen diese Last auf eine relativ geringe Fläche. Erforderlichenfalls ist daher der Fußboden entsprechend zu adaptieren und statisch zu verstärken.
Zu guter Letzt sollte auf den Einbau eines Kondensatablaufs nicht vergessen werden. Durch viele Feuerstätten wird die Kondensatbildung begünstigt und dieses sammelt sich in weiterer Folge am unteren Ende des Schornsteins. Meistens ist eine zunehmende Vernässung und Versottung des Fangrohres die Folge, was erhebliche Sanierungskosten hervorrufen kann.